PT - JOURNAL ARTICLE AU - Vičarová, Eva TI - The Paradox of the Culminating Period of Pavel Křížkovský Work DP - 2010 Jun 11 TA - Musicologica Olomucensia PG - 95--102 VI - 11 IP - 1 AID - 10.5507/mo.2010.008 IS - 27879186 AB - Im Jahre 2010 erinnern wir uns des tschechischen Komponisten Pavel Křížkovský, des Chormeisters, Regenschoris und Musikveranstalters, der vor 190 Jahren geboren wurde. Pater Křížkovský wird in der einheimischen musikalischen Historiografie traditionell als der bedeutendste Repräsentant des tschechischen Chorschaffenswerkes aus der Zeit vor Smetana angesehen. Man bewundert auch sein begeistertes Engagement bei der Durchsetzung der Ideale der Cecil-Reformbewegung in Mähren und nicht zuletzt wird auch die Beziehung zu seinem Schüler Leoš Janáček oft erwähnt.Die reiche künstlerische Tätigkeit von Pavel Křížkovský erlebte eine ausgiebige Würdigung in der Fachliteratur. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem Widerspruch zwischen der Progressivität der musikalischen Sprache von Křížkovský, die er in profanen Chorwerken in den fünfziger und sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts verwendete, und der Regression seiner Kompositionssprache nach seiner Hinwendung zur Cecil-Reform in den siebziger Jahren. Man stellt sich die Frage, ob der Komponist von seinem kirchlichen musikalischen Schaffen innerlich überzeugt war und ob er seine vorherige Kompositionssprache bedenkenlos in Zaum zu halten pflegte.Nach der Überprüfung von vielen Erwähnungen und Hinweisen in der Literatur, in den Erinnerungen von Zeitgenossen und auch in der Korrespondenz des Komponisten, kommt die Autorin zu dem Schluss, dass dem Seelsorger Pavel Křížkovský seine profanen Werke und Tätigkeiten mehr bedeuteten. Während er die Musik für die Kirche aus Pflicht und auf Grund von praktischen Bedürfnissen schrieb, sind die profanen Chorwerke als Träger seiner schöpferischen Ambitionen, komponiert auf der Basis von Volksmotiven, zu betrachten. Die Rezeption der Zuhörer bestätigt diese Dichotomie eindeutig: Křížkovskýs kirchliche Kompositionen sind nach dem Ersten Weltkrieg aus dem Repertoire der Kirchen-Ensembles verschwunden und möglicherweise warten sie erst auf ihre Renaissance. Im Gegensatz dazu sind die Chorwerke wie Utonulá [Die Ertrunkene], Odvedeného prosba [Rekruten-Bitte] oder Dar za lásku [Geschenk für die Liebe] bis heute Bestandteil des Repertoires von vielen tschechischen Chorkörpern.