PT Journal AU Vicarova, E TI The Paradox of the Culminating Period of Pavel Krizkovsky Work SO Musicologica Olomucensia PY 2010 BP 95 EP 102 VL 11 IS 1 DI 10.5507/mo.2010.008 DE Pavel Krizkovsky (1820-1885); 19th century music; choir music; Olomouc; St. Wenceslas cathedral; Cecilianism; Cyrillism AB Im Jahre 2010 erinnern wir uns des tschechischen Komponisten Pavel Krizkovsky, des Chormeisters, Regenschoris und Musikveranstalters, der vor 190 Jahren geboren wurde. Pater Krizkovsky wird in der einheimischen musikalischen Historiografie traditionell als der bedeutendste Reprasentant des tschechischen Chorschaffenswerkes aus der Zeit vor Smetana angesehen. Man bewundert auch sein begeistertes Engagement bei der Durchsetzung der Ideale der Cecil-Reformbewegung in Mahren und nicht zuletzt wird auch die Beziehung zu seinem Schuler Leos Janacek oft erwahnt.Die reiche kunstlerische Tatigkeit von Pavel Krizkovsky erlebte eine ausgiebige Wurdigung in der Fachliteratur. Dieser Beitrag beschaftigt sich mit dem Widerspruch zwischen der Progressivitat der musikalischen Sprache von Krizkovsky, die er in profanen Chorwerken in den funfziger und sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts verwendete, und der Regression seiner Kompositionssprache nach seiner Hinwendung zur Cecil-Reform in den siebziger Jahren. Man stellt sich die Frage, ob der Komponist von seinem kirchlichen musikalischen Schaffen innerlich uberzeugt war und ob er seine vorherige Kompositionssprache bedenkenlos in Zaum zu halten pflegte.Nach der Uberprufung von vielen Erwahnungen und Hinweisen in der Literatur, in den Erinnerungen von Zeitgenossen und auch in der Korrespondenz des Komponisten, kommt die Autorin zu dem Schluss, dass dem Seelsorger Pavel Krizkovsky seine profanen Werke und Tatigkeiten mehr bedeuteten. Wahrend er die Musik fur die Kirche aus Pflicht und auf Grund von praktischen Bedurfnissen schrieb, sind die profanen Chorwerke als Trager seiner schopferischen Ambitionen, komponiert auf der Basis von Volksmotiven, zu betrachten. Die Rezeption der Zuhorer bestatigt diese Dichotomie eindeutig: Krizkovskys kirchliche Kompositionen sind nach dem Ersten Weltkrieg aus dem Repertoire der Kirchen-Ensembles verschwunden und moglicherweise warten sie erst auf ihre Renaissance. Im Gegensatz dazu sind die Chorwerke wie Utonula [Die Ertrunkene], Odvedeneho prosba [Rekruten-Bitte] oder Dar za lasku [Geschenk fur die Liebe] bis heute Bestandteil des Repertoires von vielen tschechischen Chorkorpern. ER