PT Journal AU Stratilkova, M TI Irreality of a Work of Music in Phenomenological Aesthetics SO Musicologica Olomucensia PY 2010 BP 79 EP 86 VL 11 IS 1 DI 10.5507/mo.2010.006 DE Ideal object; intentional object; ontic status of a musical work of art; perception of music; immanent perception AB Die Nicht-Existenz eines musikalischen Werkes in Form eines realen Gegenstandes basiert auf traditionellen asthetischen Uberlegungen, welche die Welt der Tone als etwas Entmaterialisiertes ansehen. Das hangt insbesondere damit zusammen, dass die in der Musik hervorgebrachten Tone, im Gegensatz zu anderen Sachen, nicht primar in ihrer raumlichen Lokalisierung zu erfassen sind, sondern dass sie als etwas, was sich in dem uns umgebenden Raum befindet, wahrzunehmen sind. Die Irrealitat des musikalischen Werkes wird allerdings von der phanomenologischen Asthetik fast mit derselben Gultigkeit fur alle Arten der Kunst erklart und stutzt sich auf die Beziehung eines permanenten Wesens des Werkes zu seinen verschiedenen Vergegenwartigungen in der Situation der Rezeption, resp. auf einen besonderen, dem Werk immanenten Charakter seiner Botschaft. Im Gegensatz zu Husserl, welcher die Musik fur einen idealen, unter verschiedenen Umstanden identisch erscheinenden, Gegenstand hielt, betonten Conrad und Ingarden, bei denen eine Meinungskontinuitat zu verfolgen ist, eine fehlende endgultige Bestimmtheit des musikalischen Werkes, welcher erst Ingarden eine grundsatzliche Rolle fur die Bestimmung der historischen Identitat des Werkes und seiner Offenheit fur Veranderungen im Bereich der Rezeption zuerkannte. Deren Standpunkt konzentriert sich auf das Verhaltnis des Werkes zu einem asthetischen Objekt, wobei Schutz die Problematik des Charakters des musikalischen asthetischen Gegenstandes ausser Acht lasst und sich mit seinem Inhalt und mit dem spezifischen Charakter des musikalischen Werkes als eines idealen Gegenstandes unter idealer Gegenstandlichkeit als solchen auseinandersetzt. Conrad und Sartre stellen sich die Frage nach dem spezifischen Charakter der Rezeption des musikalischen Werkes: Conrads Betonung der Suche nach einem festen Standpunkt fur die Wahrnehmung des Werkes und Sartres Auffassung des Kunstwerkes als eines Gegenstandes der Imagination bieten die Idee, dass das Wahrnehmen des Kunstwerkes in einem Modus des immanenten, an den eigentlichen Akt der Werkbeziehung orientierten Wahrnehmens, vor sich geht. Nur fur Ingarden ist das musikalische Werk nicht ein idealer Gegenstand, sondern er sieht darin einen rein intentionalen Gegenstand, wobei er den Aspekt der Genesis des Gegenstandes (Datierbarkeit seines Entstehens) und nicht den Charakter der Sinnkonstitution, die er im Unterschied zu dem idealen Gegenstand nicht einbezogen hat, berucksichtigt. ER