PT Journal AU Horak, V TI Sonata of Jaroslav Jezek in the Context of the Composer's Work for the Piano SO Musicologica Olomucensia PY 2010 BP 23 EP 42 VL 11 IS 1 DI 10.5507/mo.2010.002 DE Jaroslav Jezek (1906-1942); piano works; piano Sonata; music analysis AB Den Inhalt dieses Artikels bildet eine Analyse der Sonate fur Klavier, eines Werkes auf dem Hohepunkt des Schaffens von Jaroslav Jezek (1906-1942), die zwischen den Jahren 1939 und 1941 in der Zeit des Exils des Autors in Amerika entstanden ist. In den bisherigen Erwahnungen in der Fachliteratur wird dieses Werk nicht nur im Rahmen des bisherigen OEuvres des Autors, sondern auch in Bezug auf die tschechische Musik der ersten Halfte des 20. Jahrhunderts als einzigartig bezeichnet. Die Bedeutung der Sonate besteht vor allem darin, dass der Autor die Kompositionsvorgange in ein viersatziges Ganzes integrierte, wie man es schon aus seinen vorherigen, insbesondere fur Klavier komponierten Werken kannte. Es handelt sich zum Beispiel um die Bildung von Kompaktflachen auf der Basis eines in "Toccato" stilisierten Stroms von Figurationen, eine charakteristische rational-konstruktive Schichtung von Akkorden (zum Beispiel nach Tertien-Intervallen und gleichzeitig auf Tonen von weissen Tasten), die Kombination vom Zusammenklang des Tertien- und Quartenaufbaus, melodisch-rhythmische ostinate Flachen usw. Der Charakter der Sonate wird auch von kantablen oder lyrischen Flachen mitgestaltet, was unter anderem auch mit der Unterscheidung einzelner thematischer Ganzen in dem ersten Satz des Sonatenzyklus zusammenhangt. Jezek arbeitete nicht auf der Basis der tonalen Harmonie, er neigte jedoch auch nicht zu Schonbergs Dodekaphonie. Die Existenz von Tonzentren (im Sinne der Terminologie von Alois Haba) lasst die Tendenz zur zentrischen Hierarchie verspuren. Diese Vorgange hangen mit zeitgenossischen Bemuhungen um eine sachliche, nicht sentimentale musikalische Darlegung zusammen. ER