Musicologica Olomucensia vol. 5, (2000):123-134
KRISTALLISIERUNG DER KREATIVEN PERSÖNLICHKEIT DES KOMPONISTEN JAN KLUSÁK
Die Studie trägt den Titel Kristallisierung der kreativen Persönlichkeit des Komponisten Jan Klusák, weil hier das Leben und das Schaffen eines der bedeutenden Repräsentanten der älteren Generation unserer tschechischen Komponisten analysiert wird, und zwar in der Zeit des Umbruchs der fünfziger zu den sechziger Jahren, als Klusák seinen Kompositionsstil gerade entwickelte und seine menschlichen, sowie bürgerlichen Einstellungen formte. Der Autor der Studie legt bald ein Buch, eine Monografie über diesen Koponisten vor. Er hat schon in früheren Bänden dieses musikologischen Sammelbandes seine Studien über Klusák publiziert. Die erste Studie (The Invention(s) by Jan Klusák, Band II, 1995) beschäftigt sich ausführlich mit einer Reihe von 10 Kompositionen, bezeichnet als Inventionen. (Der Komponist stellt hier seine Vorstellung der Kompositionsordnung, der Technik und der Form dar.) In der zweiten Studie (Klusáks Theater- und Filmwelt, Band III, 1997) wurden Klusáks Beziehungen zum Theater, Film und Fernsehen behandelt. (Klusák komponierte nicht nur Musik, sondern er war hier auch als Schauspieler tätig.) Beide Studien enthielten auch ein kurzes Gesamtprofil von Klusák.
Klusák, der im Jahre 1957 in Prag das Studium der Komposition an der Musikfakultät der Akademie der musischen Künste abgeschlossen hat, schloss sich dem Musikleben seiner Stadt an, und zwar insbesondere durch die Zusammenarbeit mit dem damaligen neu esnstandenen avantgardischen Musikensemble "Komorní harmonie" [Kammerharmonie], deren Chef der später weltweit anerkannter Dirigent Libor Pešek war und für die Klusák mehrere Kompositionen komponierte. Diese erweckten sofort sowohl Aufmerksamkeit, als auch Ablehnung seitens der Ideologen des damaligen kommunistischen Regimes (zu den bedeutendsten Kompositionen dieser Zeit gehörten neben anderen Vier kleine Stimmübungen zu den Texten von Franz Kafka, I. Invention, Sonate für Geige und Blasinstrumente und Variation zum Thema von Gustav Mahler). Die Studie beschäftigt sich ferner auch mit Klusáks Verhältnissen zu der derzeitig aktuellen Musica Nova, respektive zu deren Prager Repräsentanten und die Aufmerksamkeit wird auch dem institutionellen Milieu und dem politischen, resp. ideologischen Klima, in dem der Schöpfer lebte, gewidmet.
Published: June 11, 2000 Show citation
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